Das Stellwerk Hob war das Fahrdienstleiterstellwerk des Hauptgüterbahnhofs und damit sozusagen das "Chef-Stellwerk" des Bahnhofs, das die Abläufe der Zugfahrten festlegte. Die Bezeichnung "Hob" bedeutete "Hannoverscher Bahnhof Ost Befehlsstellwerk". Es wurde ca. 1920 als Reiterstellwerk ausgeführt, das sich auf der Südseite auf der Pfeilerbahn abstützte. Direkt angeschlossen war die Blockstelle Ho über der Pfeilerbahn:
Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Satteldächer zurückgebaut und später auch der Anbau für die Blockstelle abgetragen.
Unten der mittlere Stützpfeiler im Detail. Da er sich mitten in den Gleisen befand, wurde er besonders gegen Anfahrschäden durch entgleiste Eisenbahnfahrzeuge geschützt. Im Hintergrund kann man noch gut die Reste des Schornsteins erkennen, der aus dem Viaduktbogen "wächst". Er gehörte zur Heizung Hob:
Es folgen zwei Fotos, die den Ausblick aus dem Stellwerksraum in Richtungen Westen und Osten zeigen:
Im Gegensatz zum Stellwerk Hw handelte es sich beim Stellwerk Hob um ein elektromechanisches Stellwerk mit Glühlampenüberwachung. 1994 war es mit 79 Weichenhebeln bestückt. Weiterhin waren 28 Fahrstraßensignal- und 5 Zustimmungshebel vorhanden. Wie man auf den Bildern erkennen kann, war nicht jeder Platz der Hebelbank bestückt. Bei einem Hebelabstand von 80mm ergibt sich die Länge der Hebelbank von über 12,6 Meter.
Die Hebelbank vom Stellwerk Hob. Während der Polsterstuhl im Vordergrund rechts dem Fahrdienstleiter gehörte, gehörte der Holzstuhl im Hintergrund zum Arbeitsplatz des Weichenwärters. Wir schreiben das Jahr 1993:
Auf Hob arbeitete neben dem Fahrdienstleiter und dem Weichenwärter auch ein Zugmelder. Hier nun sein Arbeitsplatz:
Vervollständigt wurde das Team durch den Fahrdienstleiterhelfer. Auch er hatte seinen eigenen Arbeitsplatz:
Vom Stellwerksgebäude gab es auch einen Zugang zu den Personenzuggleisen. Dieser Zugang war wichtig, diente er schließlich auch als Fluchtweg. Wenn bei Sturmflut die notwendige Arbeit getan war, konnten Zugmelder, Weichenwärter und Fahrdienstleiterhelfer über die Personenzuggleise das Stellwerk verlassen. In diesem Fall wurde ein Personenzug angewiesen, auf Höhe des Stellwerkes zu halten, um die Mitarbeiter aufzunehmen. Ein Fußmarsch zum Hauptbahnhof wäre lebensgefährlich gewesen.
Das Stellwerk Hob zwei Jahre vor seinem Abriss. Der "Balkon" an der Stirnseite ist bereits der neuen eingleisigen Strecke nach Rothenburgsort gewichen. Diese Maßnahme war erforderlich, da die Fahrleitung sonst zu nah am Stellwerk gewesen wäre.
Hob ging am 13.03.1998 um 20 Uhr außer Betrieb und wurde noch im Jahre 1998 abgerissen.
Es folgen noch ein paar Fotos aus dem Inneraum und von der Mannschaft: